Wissenswertes

Tödden (siehe Fridurenpatt, Station 3)

Der Name Tödden kommt wahrscheinlich aus dem Flämischen, Holländischen und bedeutet Tauschen, Handeln. Nach einer anderen Interpretation soll sich der Begriff von Niederdeutschen tödden = schleppen, ziehen, schwer bepackt dahertrotten ableiten.

 

Venkigau (siehe Fridurenpatt, Station 4)

Der Venkigau bildete einen stammesmäßig geschlossenen keltisch/germanischen Siedlungsraum, der hauptsächlich östlich der Ems und südöstlich der heutigen Stadt Lingen lag. Er hatte eine eigene Gerichtsbarkeit, das Gogericht, das sich in Friduren (heute Freren) befand. Die Bezeichnung Venkigau (oder Fenkingau) leitet sich aus dem keltischen Wort. Vehn, Fehne (= Moor, Torf) ab. Möglich ist aber auch ein fränkischer Ursprung: Fenkin (= kleine Hirse). Dagegen spricht jedoch die altsächsische Bezeichnung Gau (= Landschaft).

 

Ackerbürger (siehe Fridurenpatt, Station 9)

Als Ackerbürger werden seit dem Mittelalter diejenigen Bürger einer Stadt bezeichnet, die im Haupterwerb Landwirtschaft betrieben und daraus den wesentlichen Teil ihre Einkünfte bezogen.Unter einer Ackerbürgerstadt versteht man eine Stadt, deren wirtschaftliche Grundlage hauptsächlich die Landwirtschaft ist und die keine zentrale innerstädtische Verwaltung aufweist. Erst wenn in einer Stadt die Bürger (nicht die Einwohner) zahlenmäßig überwiegen, die im Vollerwerb Landwirtschaft betreiben, spricht man von einer Ackerbürgerstadt.

 

"Frerske Slippers" (siehe Fridurenpatt, Station 11)

Die Bürger jener Zeit wurden von der umliegenden Bauerschaft auch „Frerske Slippers“ genannt. Dieser Spottname spielt auf die Schöße bzw. Schwalbenschwänze des Fracks an, der im 19. Jahrhundert das Erkennungssymbol der Frerener Kaufleute war.

 

Die Mühlenstraße (siehe Fridurenpatt, Station 19)

Die Mühlenstraße ist erst im Zusammenhang mit der Windmühle an der Grulandstraße und dem Abbau von Sand am Mühlenberg entstanden.

 

Jüdische Beträume (siehe Fridurenpatt, Station 22)

Wie in westeuropäischen Synagogen oder kleineren Beträumen üblich, befindet sich an der Ostwand, also in Richtung Jerusalem, ein spezieller Schrein, in dem die Tora-Rollen für die Verlesung der Wochenabschnitte aufbewahrt werden. An dem Schrein ist eine symbolische Gebotstafel (ähnlich den Zehn Geboten) angebracht. Darüber hängt ein Licht, das an die Feuersäule erinnert, die die Israeliten auf ihrem Weg durch die Wüste Sinai begleitet hat. Auch vor dem Tempel in Jerusalem befand sich ein ewiges Licht als Symbol der Verbundenheit der Juden mit Gott. Während der Gebetszeremonie wird die heilige Tora aus dem Schrein ausgehoben und auf ein Lesepult gelegt.

 

Caritas (siehe Fridurenpatt, Station 23)

Die Caritas ist eine überörtliche Einrichtung der katholischen Kirche mit dem regionalen Hauptsitz in Osnabrück. Wie der Name Caritas = Liebe aussagt, geht es um Hilfe für die Menschen. Vor Ort kümmerte sich früher der Elisabeth-Verein um bedürftige Familien. 1950 wurde die Pfarr-Caritas in Freren gegründet und führte die Aufgaben der Elisabethfrauen fort. Die Arbeit der Caritas hat vielfältige Formen angenommen, es ist ein Dienst am Nächsten. Neben der Linderung leiblicher Nöte geht es um Hilfsdienste, wie der Besuchsdienst in Pflegeheimen und im Krankenhaus und das Angebot von Gottesdiensten für älterer und kranker Menschen.

 

Der heilige Vitus (siehe Fridurenpatt, Station 28)

Der heilige Vitus starb unter dem römischen Kaiser Diokletian (284-305) als Märtyrer und ist einer der Vierzehn Nothelfer. Sein Gedenktag (Sankt-Veits-Tag) ist der 15. Juni.756 kamen seine Reliquien von Rom in die Basilika Saint-Denis bei Paris, von dort wurden sie 836 als Geschenk in das Benediktinerkloster Corvey (gegr. 822) überführt, deren Patron Vitus noch heute ist. Das Kloster übte das Patronatsrecht der im Osnabrücker Sprengel gelegenen Kirchen, also auch der Frerener Kirche, aus. Aus diesem Grund wurde auch die neue Kirche zu Ehren St. Vitus geweiht.

 

Monumentalkreuze (siehe Fridurenpatt, Station 29)

Im 19. Jahrhundert waren besonders „Monumentalkreuze“ beliebt. Die Steinkreuze sind mehrere Meter hoch und wurden auf altarähnlichem Sockel aufgestellt. Die Kreuze selbst waren oft im Stil der Neugotik gehalten. Die Gestaltung des Gekreuzigten orientierte sich meistens noch an barocken Vorbildern.

 

Jakobspilger (siehe Fridurenpatt, Station 30)

Das Zeichen der Pilger auf dem Jakobsweg ist die Jakobsmuschel, die ursprünglich auch als Nachweis diente, dass der Pilger die Reise tatsächlich absolviert hatte. Seit dem 13. Jahrhundert wurde dies durch ein Beglaubigungsschreiben beurkundet, die heutige La Compostela.

 

Goldstraße (siehe Fridurenpatt, Station 32)

Es wird vermutet, dass die mit Gold bezeichneten Flurnamen mit bronzezeitlichen Siedlungen und Grabstätten in Verbindung stehen. So wurden am Hange des Mühlenbergs, am Goldbaumweg, Urnengräber gefunden. Das Gebiet rechts des Goldbaumwegs steht bei Baumaßnahmen unter Beobachtung wegen eventueller weiterer Funde.

 

Friefhof (siehe Rund um Friduren-Tour, Station 3)

„Friedhof“ leitet sich ursprünglich vom altdeutschen „frithof“ ab, und bezeichnet den „eingefriedeten“ Bereich um eine Kirche. Im Laufe der Zeit wandelte sich ihre Bedeutung zu einem „Hof des Friedens“.

 

Die Kommunalreform (siehe Rund um Friduren-Tour, Station 4)

Die Kommunalreform wurde in Niedersachsen von 1972 bis 1978 durchgeführt. Das Ziel dieser Gebietsreform war die Zusammenlegung und damit verbunden eine Effizienzsteigerung der Kommunalverwaltung der Gemeinden. Die Gemeinde Thuine musste drei seiner Bauerschaften (Venslage, Suttrup und Lohe) an die Samtgemeinde Freren abtreten.

 

Bittprozession (siehe Rund um Friduren-Tour, Station 13)

Bei einer Bittprozession werden der Segen Gottes oder die Abwendung von Gefahren und Notsituationen erbeten. Bittprozessionen können jährlich stattfinden, aber auch situationsbedingt in besonderen Notlagen.

 

Bauerschaft - Bauernschaft (siehe Rund um Friduren-Tour, Station 19)

Eine Bauerschaft bezeichnet im niedersächsischen Sprachgebrauch eine ländliche Siedlungsform, die häufig nur aus wenigen, verstreut gelegenen Bauernhöfen besteht und damit dem Weiler (eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Häusern besteht) entspricht.Dagegen spricht man von einer Bauernschaft, wenn unterschiedslos von allen Bauern eines Ortes die Rede ist. Im Mittelalter bezeichnete eine Bauernschaft eine Organisationsform, ähnlich den bäuerlichen Gilden oder Nachbarschaften, teils auf lokaler, teils auf regionaler Ebene. Häufig waren diese Bauernschaften als Gesamtheit mehrerer kleiner Siedlungen im Rahmen des Lehnswesens einer Herrschaft zugehörig.

 

Die Engobe (siehe Friduren-Radtour, Station 5)

Die Engobe ist eine Tonmineralmasse, die Keramik einfärbt oder beschichtet.

 

Die Reichsumsiedlungsgesellschaft (RUGES) (siehe Friduren-Radtour, Station 16)

Die Reichsumsiedlungsgesellschaft (RUGES) war 1935 als Vollzugsorgan der Reichsstelle für Landbeschaffung für die Neuansiedlung oder Entschädigung von für Zwecke der Wehrmacht enteigneten Grundbesitz eingerichtet worden. Grundlage dafür bildete das Gesetz über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März 1935.

 

Thuiner Franziskanerinnen (siehe Friduren-Radtour, Station 17)

Die Ordensgemeinschaft der Thuiner Franziskanerinnen wurde 1869 gegründet. Sie sind vor allem im Bildungs- und Sozialwesen tätig.

 

Die Deeper Aa (siehe Friduren-Radtour, Station 21)

Die Deeper Aa geht auf den alten „deipen Weg“ zurück und findet sich als Bezeichnung bereits 1619.

 

Scheune (siehe Friduren-Radtour, Station 26)

Die Scheune dient in erster Linie dem Aufbewahren von Heu, Stroh oder Getreide. Der Fußboden wurde früher meistens nur aus gestampftem Lehm hergestellt. Der Dachboden einer Scheune heißt je nach Nutzung Heu-, Stroh-, oder Getreideboden. Eine Scheune besteht traditionell aus der Tenne und einem oder zwei Bansen an den Seiten der Tenne. Die Tenne ist die Bezeichnung für den Raumteil hinter dem Tor wo die Fahrzeuge mit den zu lagernden landwirtschaftlichen Erzeugnissen be- und entladen werden. In der Vergangenheit wurde hier außerdem das Getreide ausgedroschen. Bansen sind in alten Bauernhöfen der Stapelraum des Getreides.

 

"Timmer" (siehe Friduren-Radtour, Station 27)

Der Begriff „Timmer“ bedeutet „Bauholz, Holz“ und ist abgeleitet vom Mittelniederdeutschen „Timber“. Die Konsonanten -mb- wurden zu –mm- vereinfacht. Derjenige, der sich beruflich mit dem Timmer, dem Bauholz, befasste, war der Timmermann, in der hochdeutschen Entsprechung auch Zimmermann genannt.

 

Teufelsküche (siehe Friduren-Radtour, Station 32)

Die Flurbezeichnung Teufelsküche ist als Bezeichnung für einen düsteren wilden Waldteil in Deutschland weit verbreitet. So findet man sie u.a. bei Höxter und bei Hildesheim.

 

Wehsande (siehe Friduren-Radtour, Station 33)

Die frühen Wehsande entstanden während und nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Feine Sandpartikel wurden aus den eiszeitlichen Moränen- und Schmelzwasserablagerungen ausgeweht und wurden am Rande der Flusstäler zu Dünen oder Flugsanddecken aufgeweht. Sie wurden durch Pflanzenbewuchs verfestigt.

 

 

"Auf den Spuren von Friduren" - Historische Schätze am Straßenrand" von Wiebke Manzke,  Jahrbuch 2014 DES EMSLÄNDISCHEN HEIMATBUNDES, Band 60, Sögel, S. 321-328

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Auf den Spuren von Friduren - Drei neue Entdeckungsrouten in und um Freren von Andreas Eiynck, USE Land + Lü, Ausgabe 2013/3, Geeste, S. 28 - 29

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Der Landkreis Emland auf 932 Seiten. Geographie, Geschichte und Gegenwart 

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