1815 wurde das Emsland dem Königreich Hannover zugeschlagen. Aus der alten Grafschaft Lingen entstanden die beiden Ämter Lingen und Freren, die zunächst – mangels geeigneter Räumlichkeiten in Freren – beide von Lingen aus verwaltet wurden.Erst 1830-32 errichtete die Hannoversche Regierung in Freren einen repräsentativen Amtssitz mit einem Amtshaus (für Amtsgericht und Amtsverwaltung) sowie zwei Wohnungen für den Amtmann bzw. Amtsrichter und die Beamten. Der Amtssitz erhielt seinen Standort außerhalb des damaligen Stadtgebietes an der Mühlenstraße.Den Mittelpunkt bildet das frühere Amtshaus mit Verwaltungsräumen und einem Gerichtssaal. Es wird flankiert von den beiden Wohnhäusern für das Amtspersonal. Die einheitliche Architektur in wuchtigen, aber wirkungsvollen Bauformen geht auf einen Musterentwurf des hannoverschen Baudirektors Georg Ludwig Friedrich Laves zurück. Der Amtssitz Freren gilt als Musterbeispiel für den Baustil des Hannoverschen Klassizismus. Mit der Bildung des preußischen Landkreises Lingen wurde das Amt Freren 1885 aufgelöst. Das Amtsgericht Freren bestand noch bis 1971, anschließend wurde der Amtssitz verkauft. Das frühere Amtsrichterwohnhaus dient heute als Touristikbüro, Heimathaus und Museum.Das Heimathaus zeigt in mehreren Ausstellungsräumen ausgewählte Aspekte der Frerener Stadtgeschichte. Eine Bibliothek, ein Heimatarchiv und eine Fotosammlung bieten weitergehende Informationsmöglichkeiten. Viele Einrichtungsstücke, darunter der alte Amtstresor, erinnern an die einstige Funktion des Gebäudes. Einige Räume sind dem letzten Frerener Amtsrichter Dr. Holzkamp gewidmet, der das frühere Amtsrichterhaus dem Heimatverein vermachte.In der alten Wagenremise zeigt der Heimatverein eine ausgezeichnete Kollektion von Werkstatteinrichtungen aus früheren Frerener Handwerksbetrieben. Die übrigen Gebäude des Amtssitzes werden privat genutzt.
.