25 - Die Lünsfelder Klause

Seit dem Mittelalter wurden die Sakramentsprozessionen am Fronleichnamstag (10 Tage nach Pfingsten) festlich gestaltet. Der Fronleichnamstag beginnt mit einer Heiligen Messe und setzt sich mit einer Prozession fort. Die Verehrung der Heiligen Eucharistie, des Leibes Christ in der Gestalt einer Hostie steht im Mittelpunkt. Zu einer Fronleichnamsprozession gehören traditionell vier Stationen. Die erste Station war früher die Klause bei Hofschulte. Sie stand an der Ecke Ostwier/Lünsfelder Straße. Unter einer „Klause“ oder auch „Kluse“ (vom lateinischen „claustrum“ = Schloss, verschließen) versteht man eine kleine, nach vorne offene Kapelle. Der Prozessionsweg führte zur 2. Station, der Lünsfelder Klause. Deren Eingangsbogen zeigt die Inschrift: „Erste Prozession am 29. Juni 1816“. Wenige Tage zuvor erhielt Pastor Teismann von Freren erstmals wieder die Erlaubnis, öffentliche Prozessionen abzuhalten. Diese waren aufgrund der Religionsgesetze von 1674 seit rund hundertfünfzig Jahren verboten. Die ehemals 3. Station war die Klause auf dem Lünsfeld bei Berndsen. Die vierte Station war auf dem Marktplatz. Die traditionellen Stationen des Prozessionsweges bestehen heute nicht mehr. Die erste Station ist jetzt an der Lünsfelder Klause, die zweite am Kreuz auf dem Kirchwallplatz, die dritte auf dem Marktplatz und die vierte an dem Kreuz vor der Kirche.