Apotheken konnten im 18. und 19. Jahrhundert nur mit landesherrlichem Privileg errichtet werden (sog. „privilegierte Apotheken“). Für Freren setzte der Bürgermeister C.F. Lohmeyer ein solches Privileg durch und erreichte es, dass der Apotheker Donckerman um 1802 in Freren eine Filiale seiner Lingener Apotheke eröffnete. Das große Fachwerkhaus mit steinerner Straßenfront erfuhr mehrere Umbauten, zeigt aber die typischen Merkmale des damals üblichen klassizistischen Baustils. Hierzu gehört auch die Einrahmung der Haustür durch ein Portal im Stil der griechischen Antike. 1806 übernahm die Apotheke Dietrich Julius Jaenecke aus Hildesheim. Er spielte zudem eine große Rolle im kommunalen und kirchlichen Bereich. So war er 1809 Munizipalrat und 1825 Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Gemeinde. Daneben war Jaenecke Erbpächter der Geselbracht-Stiftung, die unter anderem einer evangelischen und katholischen Familie Wohnung gewährte. Nach seinem Tod 1855 führten zwei seiner Söhne die Apotheke. Gustav Timmermann entschloss sich die Apotheke 1901 an Dr. Vinzenz Timmermann zu verkaufen und erwarb aus dem Verkaufserlös die Hirschapotheke in Leer/Ostfriesland, bis er das ehemalige Hutgeschäft Frank, Bahnhofsstraße 9, kaufte und zu einer Apotheke umbaute. Die Alte Apotheke führte Timmermann fast 30 Jahre erfolgreich weiter und wurde 1929 an Adolf Zwingman aus Hannover übergeben. Weitere Apotheker waren Josef Möller, Gerhard Fleischer, Bernhard Leifeld und ab 1960 Karl Brüssler. Nach dem Umzug der Apotheke erlangte die alte Apotheke in den 1970er Jahren als „Löwenclub“ große Bekanntheit bei den Jugendlichen in Freren und Umgebung. Im Zentrum der Stadt gibt es heute zwei Apotheken, die Kreuzapotheke an der Bahnhofstraße 15 und die Johannesapotheke an der Bahnhofstraße 28.