Freren hat sich zu einem bedeutenden Schulstandort entwickelt. Regional von Bedeutung ist die DEULA Freren. Ihre Wurzeln hat die DEULA (Deutsche Lehranstalten für Agrartechnik) in der 1926 gegründeten Deutschen Landkraftführerschule Deulakraft in Zeesen. Der mechanische Fortschritt im Landmaschinenbereich nach dem Ersten Weltkrieg hatte eine ständig wachsende Nachfrage nach qualifizierter Ausbildung im Umgang mit den neuen landwirtschaftlichen Geräten mit sich gebracht und führte zur Gründung der Deulakraft. 1928 wurde sie dem Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft unterstellt. In den Jahren bis 1945 bildete die DEULA zunächst in Zeesen, später in Berlin-Wartenberg, aus.Die 1946 gegründete DEULA-Landmaschinenschule Weser-Ems konnte 1947 in das ehemaligen Internatsgebäude der Höheren Lehranstalt in der Bahnhofsstraße einziehen. Der Erfolg führte 1954 zur Einrichtung einer Schwesterschule für das nördliche Weser-Ems-Gebiet in Westerstede. Seit ihrem Einzug in das „Josefshaus“ (Höhere Lehranstalt) hatte die DEULA kontinuierlich angrenzende Grundstücke aufgekauft. 1978 erfolgte der Neubau des Verwaltungs- und Internatsgebäudes anstelle des alten sowie im Jahr 1989 die Erweiterung um weitere größere Hallenkomplexe. Die DEULA Freren wurde in den 90er Jahren auch zu einem Forum der Kultur als man sich in Zusammenarbeit mit dem „Kulturkreis impulse“ die unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen in die Halle 1 der Lehranstalt holen konnte.Die DEULA Freren gehörte über den Träger Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft in Darmstadt (wie alle 11 DEULA-Schulen in Deutschland) zum Aufgabenbereich des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Sie war dennoch immer wirtschaftlich eigenständig und muss ihren Verwaltungshaushalt auch heute, insbesondere die Kosten für das gesamte Personal und die Betriebsmittel, über Lehrgangsgebühren finanzieren.
Ein Mosaikstein zur Frerener Ortsgeschichte
Eingefügt von Bernhard Fritze
Im Jahre 1997 kann die DEULA in Freren auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. Im Sommer 1947 nahm diese auf die technische Entwicklung in der Landwirtschaft ausgerichtete Schule ihre Arbeit auf Der Name DEULA stand als Abkürzung für Deutsche Landmaschinenschule.
Das Jubiläumsjahr 1997 wirft nun seine Schatten voraus. Der repräsentative Bau an der Bahnhofstraße mit dem nicht zu übersehenden Hinweisschild "DEULA FREREN" fallt jedem Besucher auf Seit einigen Monaten weist auch ein großer Findling mit einer Bronzetafel auf die "HÖHERE LEHRANSTALT MIT INTERNAT" hin. Diese weit über Freren hinaus bekannte Bildungseinrichtung existierte von 1868 bis 1937. In einer Festschrift ist darüber ein Stück Stadtgeschichte dokumentiert worden. Zur Zeit werden auch die fünf Jahrzehnte der DEULA-Geschichte aufgezeichnet.
Der Findling, links, und das DEULA-Schild, rechts, makieren den Standort, an dem der Weibliche Arbeitsdienst von 1938 bis 1995 sein Domizil hatte
Was ist über die Interimszeit von 1937 bis 1947 bekannt, als sich eine Abteilung des Weiblichen Reichsarbeitsdienstes in den Gebäuden und auf dem Gelände der Höheren Lehranstalt niederließ? Sehr wenig! Gibt es dafür Gründe?
Vom Hörensagen weiß man, daß 80 bis 100 Arbeitsmaiden kurz vor dem letzten Kriege und besonders während der Kriegszeit dort ihren Dienst versahen. Infolge der fast kasernierten Unterbringung und der nur jeweils meist halbjährlichen Dienstzeit unterblieb naturgemäß eine stärkere Integration mit der Bevölkerung. Möglicherweise liegt auch ein Grund darin, daß die Zeitspanne von 1938 bis1945 im Hinblick auf den weiblichen Arbeitsdienst bisher unbeachtet blieb, weil der Einsatz der Maiden immer nur kurzfristig erfolgte. Das Erinnern an den weiblichen Arbeitsdienst hat insofern einen Sinn, weil dadurch ein Stück NS Vergangenheit aufgearbeitet werden kann. Vielleicht muß das Wort "Arbeitsdienst" auch neu definiert werden, denn heute wird mit dem Wort Arbeit meistens das Verdienen in Zusammenhang gebracht und nicht so sehr Dienen oder Dienst. Mit dem Begriff Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) verbinden sich kaum negative Wertungen, obgleich ein ähnliches Tun wie beim Arbeitsdienst gemeint ist.
Spurensuche mit Blick auf das weibliche Arbeitsdienstlager in Freren vor 60 Jahren kann somit lohnend sein. Es wird dadurch zudem ein weiterer Mosaikstein in die Frerener Geschichte eingefügt.........