22 - DEULA

Freren hat sich zu einem bedeutenden Schulstandort entwickelt. Regional von Bedeutung ist die DEULA Freren. Ihre Wurzeln hat die DEULA (Deutsche Lehranstalten für Agrartechnik) in der 1926 gegründeten Deutschen Landkraftführerschule Deulakraft in Zeesen. Der mechanische Fortschritt im Landmaschinenbereich nach dem Ersten Weltkrieg hatte eine ständig wachsende Nachfrage nach qualifizierter Ausbildung im Umgang mit den neuen landwirtschaftlichen Geräten mit sich gebracht und führte zur Gründung der Deulakraft. 1928 wurde sie dem Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft unterstellt. In den Jahren bis 1945 bildete die DEULA zunächst in Zeesen, später in Berlin-Wartenberg, aus.Die 1946 gegründete DEULA-Landmaschinenschule Weser-Ems konnte 1947 in das ehemaligen Internatsgebäude der Höheren Lehranstalt in der Bahnhofsstraße einziehen. Der Erfolg führte 1954 zur Einrichtung einer Schwesterschule für das nördliche Weser-Ems-Gebiet in Westerstede. Seit ihrem Einzug in das „Josefshaus“ (Höhere Lehranstalt) hatte die DEULA kontinuierlich angrenzende Grundstücke aufgekauft. 1978 erfolgte der Neubau des Verwaltungs- und Internatsgebäudes anstelle des alten sowie im Jahr 1989 die Erweiterung um weitere größere Hallenkomplexe. Die DEULA Freren wurde in den 90er Jahren auch zu einem Forum der Kultur als man sich in Zusammenarbeit mit dem „Kulturkreis impulse“ die unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen in die Halle 1 der Lehranstalt holen konnte.Die DEULA Freren gehörte über den Träger Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft in Darmstadt (wie alle 11 DEULA-Schulen in Deutschland) zum Aufgabenbereich des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Sie war dennoch immer wirtschaftlich eigenständig und muss ihren Verwaltungshaushalt auch heute, insbesondere die Kosten für das gesamte Personal und die Betriebsmittel, über Lehrgangsgebühren finanzieren.

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Vor 60 Jahren - Arbeitsmaiden in Freren

 

Ein Mosaikstein zur Frerener Ortsgeschichte

Eingefügt von Bernhard Fritze

Im Jahre 1997 kann die DEULA in Freren auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken.  Im Sommer 1947  nahm diese auf die technische  Entwicklung  in der Landwirtschaft ausgerichtete Schule ihre Arbeit auf  Der Name DEULA stand als Abkürzung für Deutsche Landmaschinenschule.

Das Jubiläumsjahr  1997 wirft nun seine Schatten voraus. Der repräsentative  Bau an der Bahnhofstraße mit dem nicht zu übersehenden Hinweisschild "DEULA FREREN" fallt jedem Besucher auf  Seit einigen Monaten weist auch ein großer Findling mit einer Bronzetafel auf die "HÖHERE LEHRANSTALT MIT INTERNAT" hin. Diese weit über Freren hinaus bekannte Bildungseinrichtung existierte von  1868 bis 1937. In einer Festschrift ist darüber  ein Stück Stadtgeschichte dokumentiert  worden. Zur Zeit werden auch die fünf Jahrzehnte der DEULA-Geschichte aufgezeichnet.

Der Findling, links, und das DEULA-Schild, rechts, makieren den Standort, an dem der Weibliche Arbeitsdienst von 1938 bis 1995 sein Domizil hatte

 

Was ist über die Interimszeit von 1937 bis 1947  bekannt, als sich eine Abteilung des Weiblichen Reichsarbeitsdienstes in den Gebäuden und auf dem Gelände der Höheren Lehranstalt niederließ? Sehr wenig! Gibt es dafür Gründe?

Vom Hörensagen weiß man,  daß 80  bis 100  Arbeitsmaiden kurz  vor dem letzten Kriege  und besonders  während  der Kriegszeit  dort ihren  Dienst  versahen.  Infolge der fast kasernierten Unterbringung und der nur jeweils meist halbjährlichen Dienstzeit  unterblieb naturgemäß eine stärkere Integration mit der  Bevölkerung. Möglicherweise liegt  auch  ein Grund  darin, daß die Zeitspanne von  1938  bis1945  im Hinblick  auf den weiblichen  Arbeitsdienst bisher unbeachtet blieb, weil der  Einsatz   der  Maiden  immer  nur  kurzfristig erfolgte. Das  Erinnern an  den weiblichen  Arbeitsdienst hat insofern einen Sinn, weil dadurch ein Stück  NS­ Vergangenheit  aufgearbeitet  werden   kann.   Vielleicht   muß   das  Wort "Arbeitsdienst" auch  neu definiert  werden,  denn heute wird  mit dem Wort  Arbeit meistens das Verdienen in Zusammenhang gebracht  und nicht so sehr Dienen oder Dienst.  Mit dem  Begriff  Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM)  verbinden sich kaum negative  Wertungen, obgleich ein ähnliches Tun wie  beim  Arbeitsdienst gemeint ist.

Spurensuche mit  Blick  auf das  weibliche   Arbeitsdienstlager  in  Freren  vor  60 Jahren kann somit lohnend sein. Es wird dadurch zudem  ein weiterer  Mosaikstein in die Frerener Geschichte  eingefügt.........