Die Königstraße hat vermutlich ihren Namen von den an ihr liegenden sehr alten Höfen Königschulte und Könighoff. Die Straßenbezeichnung wird schon im Jahr 1495 erwähnt. Der Hof Könighoff beeindruckt nicht nur durch seinen Fachwerkgiebel von 1835. Hervorzuheben ist besonders die in das Fachwerk geschnitzte Vase über dem Dielentor als ein typisches Motiv des Klassizismus. Hier wurde außerdem am 6. Februar 1718 der erste katholische Gottesdienst innerhalb der Grafschaft Lingen nach der langen Zeit der konfessionellen Unterdrückung durch die oranische Herrschaft abgehalten. Zuvor konnten die Katholiken ihre Messen nur im „Ausland“ am Dreiländereck (Fürstentum Osnabrück; Grafschaft Lingen; Grafschaft Tecklenburg) auf der Messlage durchführen. Die katholische Gemeinde bemühte sich in dieser Zeit verstärkt um die Ausübung der Heiligen Messe im „eigenen“ Land. Sie richteten eine Bittschrift an den König in der sie sich zu einer Zahlung von 5.000 Reichstalern bereit erklärten, wenn dieser im Gegenzug die Ausübung des Gottesdienstes in Privathäusern erlauben würde. Der König nahm das Geld gerne an und erlaubte mit der Concession von 1717 den Katholiken wieder die Ausübung der Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen, allerdings nur in Privathäusern und nicht in öffentlichen Räumen. Da der Platz nicht für alle Gläubigen aus reichte, bauten sie eine Fachwerkscheune am damaligen Stadtrand zu einer Notkirche um (siehe Fridurenpatt Station 6).