11 - Grenzstein Hannover-Preußen

Gaue, wie der Venkigau, bildeten im Mittelalter die später noch gültigen Länder, Ämter und Gemeinden. Genaue Grenzverläufe gab es allerdings noch nicht. Den ungefähren Grenzverlauf bestimmte man durch die so genannten Marken, unbesiedelte, breite Streifen von Wald oder Moorlandschaften. Viele der heutigen Ortschaften lassen sich jedoch schon im 9. Jahrhundert dem Venkigau zuordnen. Ihre Bewohner teilten sich die umliegenden Wälder und Marken gemeinschaftlich. Sie bildeten zusammen eine Markengemeinde.Entscheidend für die Gemeindezugehörigkeit einer Bauerschaft oder eines Hofes war die Kirche, zu deren Pfarrsprengel die Bewohner gehörten. Alle Wohnstätten, die zu einer Pfarrei zählten, bildeten gemeinsam das Kirchspiel. Markengemeinden und Kirchspiel fielen in den meisten Fällen zusammen. Wo dies nicht der Fall war, waren dauerhaft Streitigkeiten quasi vorprogrammiert und konnten häufig erst im 19. Jahrhundert mit der Markenteilung endgültig geklärt werden.Die Grenze zwischen Hannover und Preußen, die heutige Grenze des Landkreises Emsland zum nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt, entstand erst mit der Bildung des Königreichs Hannover und der Preußischen Provinz Westfalen auf dem Wiener Kongress von 1815. Die Grenze Emsland/Westfalen reicht vom „Stein auf der Haddorfer Haar“ südlich von Salzbergen bis zum „Dreiländereck“ Emsland-Osnabrück-Westfalen an der Messlage östlich von Freren.Das alte Dreiländereck Lingen-Osnabrück-Westfalen wurde bei einem Grenzvergleich zwischen Freren und Schale um etwa 200 Meter vom heutigen Messlager Kreuz nach Westen verschoben. Hier fand 1827 der Ländergrenzstein Hannover/Preußen XLII seinen Standort.Die Markierung von Landesgrenzen erfolgte von alters her mit Steinen, die man mit Landes- oder Herrscherwappen kennzeichnete. Die neu vereinbarte Hoheitslinie wurde demnach mit den Buchstaben H und P mit darunter gesetzter Jahreszahl 1827 sowie einer fortlaufenden Nummer in Form von lateinischen Zahlen versehen.

LT 16.07.2015 Heimatvereine stellen Grenzstein bei Settrup wieder auf
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Die Ländergrenze zwischen dem Königreich Hannover und dem Königreich Preußen, heute die Südgrenze des niedersächsischen Landkreises Emsland zum nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt, entstand erst mit der Bildung des Königreichs Hannover und der preußischen Provinz Westfalen auf dem Wiener Kongress von 1815. Sie reicht vom „Stein auf der Haddorfer Haar“ südlich von Salzbergen bis zum „Dreiländereck“ Emsland-Osnabrück-Westfalen an der Messlage östlich von Freren.

Die 1815 anfangs provisorisch gezogene und 1827 endgültig vereinbarte Grenze folgte von Westen aus zunächst der noch nicht genau festgelegten Markengrenze zwischen Salzbergen und Wettringen, Neuenkirchen bzw. Rheine, folgte dann der ebenfalls nur ungefähr bestimmten Markengrenze zwischen Holsten und Altenrheine und verlief dann südlich von Spelle mitten durch die alte Plantlünner Mark, wo die Staatsgrenze ganz neu festgelegt werden musste. Ab Schapen folgte sie der alten, aber im Detail noch immer umstrittenen Landesgrenze zwischen der Grafschaft Lingen und dem Stift Münster, im nördlichen Abschnitt zwischen Freren und Schale schließlich der Grenze zwischen der Grafschaft Lingen und der Grafschaft Tecklenburg.

Nach einem Grenzvertrag von 1827 wurde die Ländergrenze Hannover-Preußen mit einheitlichen, durchlaufend mit römischen Zahlen nummerierten Steinen markiert, die auf der einen Seite ein „H“ für Hannover, und auf der anderen Seite ein „P“ für Preußen und die laufende römische Zahl zeigen. Zusätzliche zeigt immer eine der beiden Seiten die Jahreszahl der Steinsetzung „1827“. Die Zählung beginnt mit Stein „I“ südlich Salzbergen am Grenzpunkt zur Grafschaft Bentheim und läuft im emsländischen Abschnitt bis zu Stein „XLII“ an der Messlage östlich von Freren.

Die beiden direkt auf der Grenze liegenden „Schnatbauern“ Schulze Schweifing in Hummeldorf bei Salzbergen und Vorbrink in Schapen-Borken fielen beide an Hannover. Ihre zu drei Seiten von preußischem Gebiet umschlossene Hofgelände wurden mit kleinen Läufersteinen (oder auch Zwischensteinen) markiert, die ebenfalls ein „H“ und ein „P“ sowie eine durchlaufende arabische Ziffer tragen. Solche Läufer- oder auch Zwischensteine wurden auch an längeren Grenzabschnitten zwischen den Hauptsteinen aufgestellt. Sie tragen West nach Ost durchlaufene Nummern von „1“ südlich Salzbergen bis „62“ unweit der Messlage.

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Wochenserie der Ems-Vechte-Welle
Grenzgeschichten Teil 1: Die Entstehung von Grenzen

 

 Die Entstehung von Grenzen 17.12.2012 17:05 Uhr

Bis zum 1. Januar beschäftigt sich das Emslandmuseum Lingen noch mit dem Thema „Räume und Grenzen“. In diesem Zusammenhang stellen wir Ihnen in dieser Woche jeden Tag ein paar Grenzgeschichten vor. In der ersten Folge unserer Wochenserie beschäftigt sich Ems-Vechte-Welle-Reporterin Inga Graber mit der Entstehung von Grenzen. Foto © Emslandmuseum

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Grenzgeschichten Teil 2: Schnatgänge

 

 Schnatgänge18.12.2012 17:08 UhrIn dieser Woche stellen wir Ihnen in unserer Wochenserie Grenzgeschichten jeden Tag ein Thema rund um die Grenzen an Ems und Vechte vor, begleitend zur Ausstellung „Grenzen und Räume“ im Emslandmuseum Lingen. Heute geht es dabei um das Thema: Schnatgänge. Ems-Vechte-Welle-Reporterin Inga Graber berichtet. Foto © Emslandmuseum

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Grenzgeschichten Teil 3: Festlegung der Grenzverläufe

 

 Festlegung der Grenzverläufe 19.12.2012 11:52 UhrIn dieser Woche stellen wir Ihnen, begleitend zu aktuellen Ausstellung im Emslandmuseum Lingen, Grenzgeschichten vor. Heute geht es dabei um die Ziehung der ersten richtigen Grenzen an Ems und Vechte. Inga Graber berichtet.

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Grenzgeschichten Teil 4: Hollandgänger

 

 Hollandgänger 20.12.2012 10:20 Uhr

In unserer Wochenserie Grenzgeschichten dreht sich in dieser Woche alles um die Grenzen im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Heute beschäftigen wir uns mit den sogenannten Hollandgängern. Was es damit auf sich hat verrät Ems-Vechte-Welle-Reporterin Inga Graber.

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Grenzgeschichten Teil 5: Schmuggel

 

 Schmuggel 21.12.2012 10:10 UhrIn unserer Wochenserie dreht sich alles um die Grenzen in der Region. Heute geht es dabei vor allem um das Thema Schmuggel. Nachdem die Reichsgrenzen auch Zollgrenzen wurden, wurde das illegale Geschäft auch in unserer Region richtig lukrativ. Mehr dazu hören Sie jetzt von Ems-Vechte-Welle-Reporterin Inga Graber. Foto © Emslandmuseum

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