24 - Früheres Bauernhaus Voss

Das Fachwerkgebäude, ein typisches Hallenhaus, entstand 1841 auf dem früheren Hof Voss. Sein Wohn- und auch der Wirtschaftsgiebel ragen auf Balkenschwellen vor. Erkennbar ist das rautenförmig verzimmerte Fachwerk, der so genannte Krickspann. Die Traufwände wurden um 1900 massiv erneuert, dabei entstanden auch die halbrunden Fensterchen über den Mistluken. Im traditionellen Hallenhaus waren die Seitenwände des Stallteils zumeist fensterlos. Licht drang nur durch das offene Dielentor in die Stallungen. Auf dem Giebelbalken befindet sich der Spruch:„Nicht für mühevoll Erdenleben, nicht für diese kürzere Zeit, ward das Leben uns gegeben, sondern für die Ewigkeit. Heb. 13-14“Im Gegensatz zum dicht bebauten Stadtkern von Freren kommen in den durch landwirtschaftliche Hofstellen geprägten Randlagen von Freren Tierarten vor, die sich an dörfliche Strukturen angepasst haben. Dazu zählen beispielsweise die Rauchschwalben, die in Ställen brüten und insbesondere bei Rinder- und Milchviehhaltung vorkommen. Leicht mit den Rauchschwalben zu verwechseln sind die Mauersegler. Sie brüten hauptsächlich an mehrgeschossigen Steinbauten, darunter Wohnhäuser, Kirchtürme, Bahnhöfe oder Fabrikgebäude. Die ehemalige Molkerei ist etwa ein solcher Brutplatz. Auf den Hofanlagen kommen auch die Schleiereule und, wenn auch in Niedersachsen sehr selten geworden, der Steinkauz vor. Er ist vor allem auf Obstbäume bzw. Obstwiesen angewiesen. Fledermäuse finden auf alten Hofstellen ebenfalls gute Lebensbedingungen. Sie nutzen dunkle Dachräume und alte Eichen als Wochenstube und Sommerquartier. Alle Fledermausarten, aber auch viele Vogelarten, wie Steinkauz und Schleiereule, sind streng geschützt. Dies gilt auch für die Schwalben als besonders gefährdete Vogelarten. Bei Maßnahmen der Gebäudeerhaltung wird immer darauf geachtet, dass Brutstätten nicht zerstört werden.