An der Kirchwallstraße stand bis 1901 das katholische Kirchhaus von Freren. Während des 30jährigen Krieges nahm 1633 Friedrich Heinrich von Oranien Freren ein. In den ersten Jahren waren die Oranier noch relativ tolerant gegenüber den katholischen Glauben. 1672 besetzte der münsterische Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen die Grafschaft Lingen. Alle Kirchengüter gingen in den sogenannten „Bischofsjahren“ wieder in den katholischen Besitz über. Nach schweren Niederlagen ging die Grafschaft Lingen 1674 im Frieden von Köln erneut an die Oranier zurück. In der Folge wurden alle katholischen Gottesdienste in der Grafschaft Lingen verboten. Daraufhin errichteten die Frerener Katholiken sich eine Notkapelle jenseits der Landesgrenze auf der Messlage.Nach der Lockerung der Religionsgesetze bauten die Katholiken sich 1718 am damaligen Stadtrand eine Scheune zu einer schlichten Fachwerkkirche um. Sie durfte anfangs weder einen Turn noch Glocken haben. Wegen der Größe der Gemeinde musste das Kirchhaus 1749 erweitert werden, 1784 erhielt es einen Dachreiter mit einer Glocke. Knapp 60 Jahre später war die Kirche allerdings so baufällig geworden, dass jährlich 100 Sitzplätze vermietet wurden, um die nötigen Reparaturen bezahlen können. Durch den Bau der St. Vitus-Kirche überflüssig geworden, wurde es 1899 nach fast 200 Jahren abgerissen und in Andervenne als Scheune wieder aufgebaut. Nach dem neuerlichen Abriss beabsichtigt der Heimatverein, die Notkirche wieder aufzubauen, aus Platzgründen in etwas verkleinerter Form.