20 - Bettfedernfabrik Pott-Holtmann

Wie viele andere Kaufleute war auch die Familie Pott im Leinenhandel mit den Niederlanden tätig. Ihre Textilhandlung war seit Mitte des 18. Jahrhunderts weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Einzelne Familienmitglieder ließen sich in den Niederlanden nieder, insbesondere in Amsterdam. So bauten sie über mehrere Generationen ein lückenloses Handelsnetz zwischen den deutschen Leinenproduzenten und ihrem Hauptabnehmer auf. Mit dem allgemeinen Niedergang des Leinenhandels in den Niederlanden um Mitte des 19. Jahrhunderts musste auch die Familie Pott ihr Geschäft umstellen. Der Textilhandel wurde vom Großhandel auf ein Ladengeschäft reduziert und konzentrierte sich bald auf die Stadt und die nähere Umgebung.1854 gründeten die Gebrüder Pott als einen neuen Geschäftszweig eine Bettfedernreinigung, für die bald darauf in der Grulandstraße ein eigenes Produktionsgebäude mit einer Dampfmaschine eingerichtet wurde. Diese Fabrik war um 1880 mit 8 Beschäftigten der größte Gewerbebetrieb der Stadt Freren. Auf der internationalen Kolonial- und Exportausstellung in Amsterdam erhielt die Firma 1883 eine Bronzemedaille für ihre „staubfrei gereinigten Bettfedern und Daunen“.Das stattliche Lager- und Fabrikgebäude zeigt den typischen Rundbogenstil des 19. Jahrhunderts. An der Straßenseite befindet sich noch die originale Krananlage.Nach Aufgabe der Fabrik wurden das rückwärtige Kesselhaus und der hohe Schornstein der Dampfmaschine abgebrochen. In den früheren Betriebsräumen sind jetzt Wohnungen eingerichtet.