29 - Kreuz an der katholischen Kirche

Das monumentale Sandsteinkreuz auf hohem Sockel stiftete 1869 die Witwe Poiesz, geborene Arthaus, als Friedhofskreuz für den alten Friedhof an der evangelischen Kirche, der damals noch von beiden Kirchengemeinden als Begräbnisstätte genutzt wurde. Da dieser gemeinsame Friedhof 1872 aufgelöst wurde, erhielt das Kreuz im Jahre 1900 einen neuen Standort neben dem Hauptportal der damals gerade erbauten katholischen Kirche. Die Inschrift zur Erinnerung an die Volksmission wurde 1920 angebracht. 1995 erfolgte eine durchgreifende Sanierung des Kreuzes durch den Bildhauer Josef Krautwald aus Rheine. Zum 100jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung der Kirche erhielt das Kreuz im gleichen Jahr einen neuen Standort vor dem Chorraum der Kirche an der Goldstraße.

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Im 19. Jahrhundert waren besonders „Monumentalkreuze“ beliebt. Die Steinkreuze sind mehrere Meter hoch und wurden auf altarähnlichem Sockel aufgestellt. Die Kreuze selbst waren oft im Stil der Neugotik gehalten. Die Gestaltung des Gekreuzigten orientierte sich meistens noch an barocken Vorbildern.

Es ist ein altes Friedhofskreuz von 1869

 

Dieses Kreuz, das bei unse­rer Pfarrkirche steht, ist kein Missionskreuz, wenn auch zum Andenken an eine Mission die Jahreszahl 1920 daran geschrieben steht. Es ist ein altes Fried­ hofskreuz, gestiftet am 8. Juni 1869 von der Witwe Poisz, geb. Arthaus.

30 Jahre lang stand es auf dem alten Friedhof, dem jetzigen evangelischen   Kirchplatz. Zu seinen Füßen lagen die Gräber  der  Priester  un­serer  Gemeinde, darunter auch der bekannte Pastor Kleve,  und  der verstorbe­ nen Gläubigen, Katholiken und Protestanten, die hier gemeinsam bestattet  wur­ den. Nach dem Jahre 1871 erhielt die katholische und evangelische Gemeinde ihre eigenen   Friedhöfe. Aber das Friedhofskreuz blieb auf dem alten Friedhof und wachte inmitten altehrwürdiger Ulmenbäume über unsere Ahnen, die hier dem Auferstehungsmorgen entgegenschlummerten. Um das Jahr 1900 wurde aber der alte Friedhof eingeebnet, die Ulmen und Gräber entfernt und neue, junge Bäume gepflanzt. So entstand der jetzige evangelische Kirchplatz.

Damals nun wurde auch unsere neue Pfarrkirche fertiggestellt.Dechant Evers wünschte nun das alte Friedhofskreuz auf unserem Kirchplatz, das ihm die evangelische Kir­che bereitwillig abtrat. So steht nun das edle Kreuz auf unserem Kirchplatz, eine schöne Erinnerung an unsere Toten und ein bleibendes Denkmal der Erlö­sung von Sünde und Tod. Zunächst übernahmen die Schwestern, die damals noch im Altersheim wohnten, die Pflege für das Kreuz, traten sie aber bald an Fräulein Josefa Arthaus ab. Fräulein Arthaus sorgte in dem kleinen umfriede­ten Gärtchen vor dem Kreuze für den würdigen Blumenschmuck.

Als der alte Gemeinschaftsfriedhof neben der evangelischen Kirche aufgelöst wurde, bekam das altehrwürdige Kreuz seinen Platz an der katholischen Kirche neben dem Hauptportal. Wer von der Mühlenstraße aus zum Gottesdienst ging, sah es auf der rechten Seite stehen. Hier auf dem Kirchenvorplatz blieb es dann 95 Jahre lang. Der Zahn der Zeit hatte aber auch an diesem alten Friedhofs­kreuz kräftig genagt. Dem Korpus fehlten Zehen, Finger und eine Wange. Nach der Restaurierung durch den Bildhauer JosefKrautwald, beauftragt von Pastor Kellersmann und mit Unterstützung der Familie Wintering, bekam es seinen neuen Platz an der Ostseite des Gotteshauses zur Grulandstraße hin. Anläßlich des 1Oüjährigen Jubiläums der Grundsteinlegung der Kirche weihte Pastor Kellersmann es schließlich am 20. Mai 1995.